Neues Zertifikat für Datenschutzbeauftragte „AI Qualified BvD“

Der Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) hat eine neue Fortbildung namens „AI Qualified BvD“ ins Leben gerufen, die speziell für Datenschutzbeauftragte und Datenschutzkoordinatoren konzipiert wurde. Diese Fortbildung zielt darauf ab, die Teilnehmer in den Bereichen künstliche Intelligenz (KI) und Datenschutz fit zu machen, um die komplexen Herausforderungen im Umgang mit KI-Anwendungen in Unternehmen und Organisationen besser zu verstehen und zu bewältigen. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Punkte und Inhalte der neuen Fortbildung.

Fortbildungsinhalte „AI Qualified BvD“?

Die „AI Qualified BvD“-Fortbildung konzentriert sich darauf, Datenschutzbeauftragten und -koordinatoren die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, um die datenschutzrechtlichen Anforderungen an KI-Systeme effektiv zu bewerten und in der Praxis anzuwenden. Die Inhalte sind darauf ausgelegt, die Teilnehmer sowohl theoretisch als auch praktisch vorzubereiten. Im Detail umfasst die Fortbildung:

1. Einführung in künstliche Intelligenz und ihre Anwendungen: Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die Grundlagen der KI, einschließlich der verschiedenen Arten von KI-Methoden, wie maschinellem Lernen und Deep Learning. Es wird erklärt, wie diese Technologien in verschiedenen Branchen eingesetzt werden und welche spezifischen Datenschutzherausforderungen sie mit sich bringen. Anhand konkreter Beispiele erhalten die Teilnehmer Einblicke in längst gängige KI-Prozesse.
2. Datenschutzrechtliche Aspekte und regulatorischer Rahmen: Ein wesentlicher Teil der Fortbildung widmet sich den rechtlichen Grundlagen, insbesondere den Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und deren Anwendung auf KI-Anwendungen. Es wird vermittelt, wie die datenschutzrechtliche Einwilligung, Transparenzpflichten und Betroffenenrechte im Kontext von KI umgesetzt werden sollten. Dabei fehlt auch nicht der Blick auf die derzeitige rechtliche Situation, die sowohl in Deutschland wie auch seitens der EU-Kommission durch entsprechende Gesetze definiert wird.
3. Praktische Anwendung und Fallstudien: Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der praktischen Anwendung des Gelernten. Durch Fallstudien und Praxisbeispiele werden die Teilnehmer in die Lage versetzt, datenschutzrechtliche Bewertungen für verschiedene KI-Szenarien durchzuführen. Dabei werden typische Fehlerquellen und Risiken aufgezeigt, und es werden Strategien zur Minimierung dieser Risiken entwickelt.
4. Technische und organisatorische Maßnahmen (TOM) für KI-Systeme: Die Teilnehmer lernen, welche technischen und organisatorischen Maßnahmen notwendig sind, um den Datenschutz bei der Implementierung von KI-Systemen zu gewährleisten. Dazu gehört auch, wie man datenschutzfreundliche Voreinstellungen und Datenschutz-Folgenabschätzungen (DPIAs) speziell für KI-Projekte durchführt.

Hohe Relevanz für jeden Datenschutzbeauftragten

Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Systemen in vielen Bereichen, von der Kundenanalyse bis hin zur Entscheidungsfindung in Unternehmen, wächst die Notwendigkeit, dass Datenschutzbeauftragte über fundierte Kenntnisse in diesem Bereich verfügen. KI-Systeme bringen besondere Herausforderungen mit sich, etwa bei der Verarbeitung großer Datenmengen, der Profilbildung oder bei der Verwendung von sensiblen Datenkategorien. Daher ist es unerlässlich, dass Datenschutzbeauftragte und -koordinatoren die Prinzipien der Datenminimierung, der Zweckbindung und der Sicherheit auch in KI-Kontexten sicherstellen können.

Abschlusszertifikat und Vorteile

Teilnehmer, die die Fortbildung erfolgreich abschließen, erhalten ein Zertifikat des BvD, das sie als „AI Qualified“ ausweist. Dieses Zertifikat kann ein wertvolles Instrument für Fachleute sein, die ihre Karriere im Datenschutz weiterentwickeln und ihre Expertise in einem zunehmend wichtigen Bereich erweitern möchten.

Fazit

Die „AI Qualified BvD“-Fortbildung ist ein Schritt in die richtige Richtung, um Datenschutzbeauftragte und -koordinatoren für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten. Mit einem starken Fokus auf praxisnahe Inhalte und aktuelle rechtliche Entwicklungen bietet sie eine umfassende Grundlage für den Umgang mit den datenschutzrechtlichen Anforderungen im Bereich der künstlichen Intelligenz.